Europoles: Investorensuche beginnt

Vincenz von Braun, Alexander Reus

Produktion und Fertigung, IT und Telekommunikation, Infrastruktur, Energie, Pressemeldungen, Eigenverwaltung

31.10.2018

Neumarkt. Die beiden neuen Geschäftsführer Alexander Reus und Vincenz von Braun, die die bestehende Geschäftsführung während der Eigenverwaltung verstärken, ziehen nach einigen Wochen im Unternehmen eine erste Bilanz: „Ohne einen Investor wird es nicht gehen“. Am 10.10. hatte die Europoles GmbH & Co. KG mit Sitz in Neumarkt in der Oberpfalz beim Amtsgericht Nürnberg einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. 

Die beiden Restrukturierungsexperten, beide Partner bei anchor Rechtsanwälte, arbeiten seitdem intensiv an dem einen großen Ziel, einen Investor zu finden, der dem Unternehmen die beste Perspektive bietet: „Wir machen Europoles fit für die Märkte. Die Restrukturierung läuft schon einige Monaten, ohne das Sonderereignis stünde das Unternehmen ohnehin gut da“. Mit „Sonderereignis“ meinen Reus und von Braun den kurzfristigen Stopp eines 110-Millionen-Großprojektes, in das Europoles bereits mehrere Millionen investiert hatte. Die Finanzierungslücke, die entstand, konnte das Unternehmen nicht schließen.

„Wir suchen und finden alle Einsparpotentiale, die es im Unternehmen gibt. Wir analysieren, welche Unternehmensteile sehr wertvoll sind und welche weniger“, so von Braun, der bereits mehrere große Sanierungsfälle begleitet hat. „Europoles ist in seinen Kernmärkten wie der Infrastruktur für Mobilfunkstationen in Deutschland unangefochtener Marktführer. Wer Breitbandnetze ausbauen will, braucht Europoles. Bei Beleuchtungsmasten und Energieübertragungsmasten ist es ebenso, da ist Europoles das Maß aller Dinge, in ganz Europa“, betont Reus, der viel Erfahrung mit Interim-Management in Krisen- und Insolvenzsituationen hat. 

Der Auftragsbestand sei in den vergangenen zwei Jahren stetig gestiegen und steige weiter. „Darauf müssen wir uns konzentrieren“, erklären die beiden Geschäftsführer Dr. Martin Prillmann und Michael Schauerte. Die Herstellkosten in einigen Bereichen seien zu hoch, auch die Führungsstruktur müsse verschlankt werden. 

„Wir wollen einen Investor finden, und das bis Anfang 2019“, verweist Reus auf den M&A-Prozess, der bereits in Vorbereitung ist. „Die Investorensuche läuft weltweit, wir lassen keine Chance ungenutzt. Wir sind guter Dinge, Europoles steht gut da“, zeigt sich von Braun selbstbewusst. Man stehe natürlich auch in engem Kontakt mit der Münchner Beteiligungsholding VTC, Gesellschafter der Europoles GmbH & Co. KG. VTC begleite die Sanierung konstruktiv, so Reus. Der Geschäftsbetrieb des Mastherstellers läuft derweilen weiter. Die Löhne und Gehälter der 1200 Mitarbeiter sind bis zum Jahreswechsel gesichert – „dann wissen wir mehr“.

Hintergrundinfo Europoles GmbH & Co. KG

Europoles ist Europas führender Hersteller von Masten, Stützen und Tragsystemen. Das Unternehmen bietet Standard- und Sonderlösungen sowie schlüsselfertige Systeme inklusive aller Dienstleistungen von der Beratung bis zum Rückbau an. Dabei setzt es sowohl bewährte als auch innovative Technologien und Materialien aus Beton, Stahl und glasfaserarmiertem Kunststoff ein. Europoles zeichnet sich durch langjährige Erfahrung, hohe technische Lösungskompetenz aus. Die Kunden kommen aus der Industrie, der Öffentlichen Hand, dem Baugewerbe und dem Handel. Europoles bedient die Infrastrukturmärkte für Verkehr, Energie und Telekommunikation und realisiert Anwendungen in der Beleuchtung sowie im Hoch- und Sonderbau. Zudem wird der Fokus von Europa, dem Mittleren Osten und Nordafrika auf attraktive Märkte weltweit laufend erweitert. 

Mehr Infos unter:  www.europoles.com.

Pressemitteilung