Technischer Fachgroßhändler Lünemann an Mimung Beteiligungen GmbH verkauft

Silvio Höfer

Handel, Pressemeldungen, Eigenverwaltung, Sachwaltung

21.05.2019

Göttingen. Der technische Fachgroßhändler Lünemann GmbH & Co. KG hat einen neuen Eigentümer: Mit Wirkung vom 20. Mai 2019 übernimmt die Mimung Beteiligungen GmbH mit Sitz in Nienburg (Weser) das Göttinger Traditionsunternehmen und alle 75 Mitarbeiter. Die vier Geschäftsbereiche Stahlhandel, Haustechnik, Werkzeuge und Baubeschläge werden dauerhaft weitergeführt, der Betrieb soll künftig als Lünemann Stahlhandel GmbH firmieren. Der bisherige Geschäftsführer Klaus Günther wird dem Unternehmen in beratender Funktion erhalten bleiben. 

Die Mimung Beteiligungen GmbH ist eine Gruppe von Holz- und Baustoffunternehmen, dazu zählt auch der Fachmarkt Schrader Handel in Nordheim. Unternehmensgründer und Geschäftsführer Wieland Stolle verspricht sich vor allem Synergien im gemeinsamen Einkauf beider Firmen und betont: „Mit Lünemann stoßen wir im Stahl- und Werkzeughandel in eine neue Dimension vor und werden dieses Geschäft gemeinsam mit den hervorragend qualifizierten Mitarbeitern weiter ausbauen.“

Am 6. Februar 2019 hatte die Geschäftsführung der Lünemann GmbH & Co. KG beim Amtsgericht Göttingen Antrag auf ein Verfahren zur Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Seither haben die Geschäftsführer Klaus Günther und Torsten Sure – unterstützt durch die auf Sondersituationen spezialisierte Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff in Person von Justus von Buchwaldt und Dr. Rouven Quick als Generalbevollmächtigte von Lünemann – die Sanierung mit viel Engagement vorangetrieben. Zum Sachwalter bestellte das Gericht Silvio Höfer von der Kanzlei anchor Rechtsanwälte. Er begleitet und überwacht die Eigenverwaltung. 

Vergleichsweise hohe Insolvenzquote erwartet

„Wir konnten das Unternehmen in den vergangenen Monaten erfolgreich stabilisieren. Dank des neuen Eigentümers ist die Zukunft von Lünemann nun auch längerfristig gesichert“, betont Justus von Buchwaldt, Partner von BBL. „Wir freuen uns, dass wir unser wichtigestes Ziel, den Erhalt von Lünemann und aller Arbeitsplätze erreichen konnten“ ergänzen die Geschäftsführer Sure und Günther. Sachwalter Silvio Höfer pflichtet dem bei: „Mit dem Verkauf wird ein sehr gutes Ergebnis für das Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Gläubiger erzielt.“

Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Dr. Rouven Quick blickt auf das Ergebnis für die Gläubiger voraus: „Wir werden den Gläubigern ihre Forderungen in vergleichsweise hohem Umfang begleichen können, mit einer zweistelligen Quote ist auf jeden Fall zu rechnen.“ Im Durchschnitt liegen die Insolvenzquoten in Deutschland unter fünf Prozent. 

Lünemann betreibt einen Fachgroßhandel für Stahl und Werkstoffe, Sanitär und Heizung, Werkzeug und Werkstattbedarf sowie Baubeschlag und Bauelemente an den Standorten in Göttingen und Kassel und erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro. Zu den Kunden gehören u.a. Industrieunternehmen, Stahl- und Metallbauer, Sanitär- und Heizungsinstallateure, Bauunternehmen sowie Kommunen, Universitäten und mehrere Max-Planck-Institute. 

Pressemitteilung